Das Kugelfall-Viskosimeter dient der präzisen Messung der Viskosität durchsichtiger newtonscher Flüssigkeiten und Gase. Es entspricht den in DIN 53 015 festgelegten Anforderungen und ist von der PTB zur amtlichen Eichung zugelassen.
Messprinzip
Rollende und gleitende Bewegung einer Kugel in einem geneigten zylindrischen Rohr, das mit der zu prüfenden Flüssigkeit gefüllt ist. Es wird die Zeit gemessen, die die Kugel benötigt, um eine definierte Messstrecke zu durchlaufen. Durch Schwenken des Metallteils kann auch der Rücklauf der Kugel zur Messung herangezogen werden. Das Messwertergebnis wird als dynamische Viskosität in der international genormten Absolut-Einheit
Millipascalsekunde [mPa s] angegeben.
Temperierung
Da die Viskosität stark temperaturabhängig ist, ist eine exakte Temperierung der Probe vorgesehen. Dies geschieht z.B. mit einem Umwälzthermostat. Die Temperaturkontrolle erfolgt über ein im Viskosimeter eingebautes Thermometer (standardmäßig -1 ... +26 °C, in 0,1 K geteilt).
Typische Anwendungsbeispiele
Das Kugelfall-Viskosimeter wird überwiegend für niedrigviskose Substanzen eingesetzt, z.B.:
- Öle, flüssige Kohlenwasserstoffe (Mineralölindustrie)
- Lösungsmittel, Lösungen von Kunststoffen und Harzen, Tinten (chemische Industrie)
- Glycerin, Rohstoffe (pharmazeutische Industrie)
- Gelatine, Zuckerlösungen (Lebensmittel-Industrie).